Vor gut zwei Wochen waren wir abends zum Essen bei meinen Eltern. Ich stöberte so in ihren alten Zeitungen, als ich einen Bericht über Kira Grünberg im Magazin der Süddeutschen Zeitung entdeckte. Eigentlich ging es weniger um sie, als mehr um die Beziehung zu ihrer Mutter. Aber ich war von dem Artikel, wie auch von ihr, sehr begeistert. Konnte ich mich doch noch gut an den Tag ihres Unfalls erinnern. Ich saß damals ein knappes halbes Jahr im Rollstuhl. Noch immer fand ich es alles andere, als toll, auch wenn ich das meinem Umfeld selten zeigte. Doch um nicht wieder in Gedanken zu versinken, was wäre wenn…, entschloss ich mich spontan, mit meinem Vater zu den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften nach Jena zu fahren, um dort meine Schwester beim Sprint über 100m anzufeuern.
Damals ging die Nachricht von Kiras Sturz wie ein Lauffeuer durchs Stadion und löste eine große Betroffenheit aus. Heute, 1 ½ Jahre später, las ich also einen Bericht über sie und ihr Leben, der mein Interesse weckte, sodass ich mir schon 2 Tage später in der Stadt ihr Buch kaufte. Auf Dem Cover sieht man sie in ihrem Rollstuhl sitzend, doch mir stieß sofort eine kleine goldene Krone ins Auge, die offensichtlich als Ventilkappe diente. Ich fand diese auf Anhieb so cool, dass ich mich im Internet sofort auf die Suche danach machte. Es hätte nicht unbedingt eine Krone sein müssen, aber die Würfel, Blümchen, oder Totenköpfe zogen jetzt nicht unbedingt meine Aufmerksamkeit auf sich.
Also bestellte ich sie sofort und hatte schon zwei Tage später süße Krönchen auf meinen Ventilen sitzen. Voller Begeisterung, über dieses neuerworbene Accessoire, musste ich es natürlich jedem zeigen und bekam prompt die Frage gestellt, ob es sich bei meinem Rollstuhl nun um einen Thron handle. Ganz ehrlich, ich würde da nicht so viel hineininterpretieren. Ich fand das spontan cool, wer weiß, vielleicht finde ich es in zwei Jahren wieder unlustig und tausche es aus. Nichtsdestotrotz passt nun erst recht auf mich, der Satz: „Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, Weitergehen!“
Ich verstehe dies sehr gut, es wäre beim meinem Nachnamen fast Pflicht dies auch umzusetzen. 😂
Grüße aus Limburg
Frank F. König