Es ist unglaublich, die RehaCare ist gerade einmal seit einer Woche vorbei und es kommt uns schon wie eine halbe Ewigkeit vor, dass wir dort waren. Es waren fünf wirklich anstrengende, aber auch super schöne Tage! Wir haben viele Freunde und Bekannte wiedergetroffen und durften viele weitere tolle Menschen endlich persönlich kennenlernen und uns von ihren Lebensgeschichten zum Staunen bringen lassen. Und was soll ich sagen? Es ist wunderbar, wenn man auf einer so großen Messe immer wieder von der Seite angequatscht wird, weil verschiedene Leute einem nur mal kurz mitteilen wollen, dass sie unseren Blog lesen und ihn wunderbar finden. Ganz ehrlich: es gibt keine schönere Belohnung für die Arbeit, die man tagtäglich dort hineininvestiert!
Das Fatbike von Wolturnus
Müsste ich es in einem Wort beschreiben, könnte ich nur ganz platt sagen: geil!
Es ist nicht nur optisch ein wahnsinniger Hingucker, sondern hat auch technisch einiges zu bieten! Ihr denkt, dass ihr schon schnell unterwegs seid? Pustekuchen, gegen dieses Bike! Der 250 W-Motor hat eine Reichweite von bis zu 60 km, wiegt ca. 8 kg und unterstützt Euch bis 25 km/h! Ihr müsst einfach nur mit dem Daumen auf den Gasknopf drücken und geht ab, wie sonst was. Jetzt noch etwas dazu ankurbeln, die 11 Gänge ausnutzen und Ihr rast locker allen davon! Mit den Oversize-Reifen ist das Bike ideal für Ausflüge in unwegsames Terrain: Schnee, Schotterpisten, Sand oder Schlamm, sind alles kein Problem. Es wiegt mit Motor 26 kg, wird aber standardmäßig mit einem unterstützenden Motor ausgestattet und verfügt über eine verstellbare Sitz- und Rückenbespannung, einen einstellbaren Rückenwinkel, sowie einen Wing Back.
Ich denke, dass man mir auf dem Video ansieht, wie verdammt viel Spaß das Fatbike macht und ich kann nur sagen: selbst ausprobieren!
ReWalk – More than Walking
Noch eine Sache, die ich eigentlich kaum glauben kann, wüsste ich nicht, dass sie wahr ist: vor genau einem Jahr stand ich das aller erste Mal im ReWalk und dieses Jahr bin ich auf der Messe sogar damit gelaufen!
Hätte mir das jemand vor einem Jahr gesagt, ich hätte es nicht geglaubt! Hatte ich doch meine erste Testsession auf der RehaCare 2016 nur deshalb, weil mein Lieblingsmensch mich dafür angemeldet hatte. Er wusste wie viel Bedeutung das Laufen- und Stehenkönnen für mich hat und er wusste, dass ich mich alleine wohl nicht dazu überwinden würde, mich zu einer Testsession anzumelden! Zur groß war die Angst davor irgendwie enttäuscht zu werden – oder noch schlimmer, dass es mir danach noch mehr fehlen würde als vorher und das wollte ich nicht. Nun ja, hatte er mich ja nun angemeldet, gab es kein Zurück mehr. Ich holte mir eine Bescheinigung von meinem Arzt, dass ich teilnehmen darf und testete das Exoskelett. Was soll ich sagen? Nach zwei Jahren im Rollstuhl, sich das erste Mal wieder im Spiegelbild gegenüberstehen zu können ist wunderbar. Dem Freund, der einen nur im Sitzen kennengelernt hat, das erste Mal auf Augenhöhe begegnen zu können ist unbeschreiblich. Und jetzt, nur ein Jahr später, selbst als Demoläuferin für diese wunderbare Firma arbeiten zu dürfen, von schlimmen Schicksalen zu erfahren und doch dabei zu sein, wenn andere Menschen das erste Mal nach langer, langer Zeit im Rollstuhl wieder stehen können – das kann man ganz einfach nicht in Worte fassen. Es war so schön, viele der anderen ReWalker wiedersehen zu können, mit denen sich in diesem einen Jahr doch schon tolle Freundschaften entwickelt haben. Denn wir sind ein Team. Es gibt keine Konkurrenz, weil es nicht darum geht, besser zu laufen als andere. Wir gehören zusammen und unterstützen uns gegenseitig, denn am Ende wollen wir nur eines: unser Leben genießen!
Batec Hybrid Adaptivbike
Schon länger schaue ich mich nach Adaptivbikes mit elektrischer Unterstützung um und konnte mir daher auch nicht nehmen lassen, das Batec Hybrid auf der Messe einmal Probe zu fahren. Was mich schon vor der eigentlichen Fahrt überzeugt hat, ist die sehr hochwertige Verarbeitung des Handbikes. Der wirklich kleine Adapter ist schön dezent unter meinem Sitz versteckt und behindert mich somit auch nicht im Alltag. Doch das wirklich Beste, ist die ultraleichte Anbringung des Rollstuhls an das Handbike. Einfach von unten einhängen und das Bike kurz nach oben drücken (war auch mit meiner Kraft sehr gut möglich) und ich habe beides in 3 Sekunden aneinandergekoppelt.
Die Lithiumbatterie hat eine Reichweite von 30-50 km (je nach Gewicht des Benutzers, Fahrstiel, Bodenbeschaffenheit und Grad der eingestellten Unterstützung) und kann schnell und einfach am Bike befestigt werden. Wirklich toll finde ich auch, dass das Batec-Bike einen sehr sicheren Stand hat und nicht leicht kippelt, wenn man es abstellen möchte. Weiterhin ist es mit Vorder- und Rückbeleuchtung ausgestattet, sodass man auch in der dunklen Jahreszeit sicher unterwegs sein kann. Am Vorderrad lassen sich beidseitig kleine Gewichte (5 kg) anbringen, um eine optimale Bodenhaftung zu gewährleisten und praktischerweise kann man oberhalb des Akkus wahlweise einen Korb oder eine Tasche anbringen, sodass man nicht immer alles im Rucksack transportieren muss. Das Bike verfügt über eine 8-Gang-Schaltung, sowie einen extra Speedbutton, der einem bei Betätigung für einen Moment eine Extrabeschleunigung gibt, falls man beispielsweise einen Berg nicht mehr alleine hochkommt. Mit 19,9 kg (+ 4 kg für die Batterie und wahlweise der Gewichte) ist das Gewicht glücklicherweise recht überschaubar und doch leichter zu handhaben, als es zunächst den Eindruck macht.
Natürlich war die Messe am Ende doch wieder schneller um, als wir es uns anfangs gedacht hatten und wir kamen auch nicht dazu alles zu testen, was wir uns vorgenommen hatten. Daher steht natürlich das ein oder andere noch aus, was es auszuprobieren gilt. Falls Ihr selbst Vorschläge habt oder es etwas gibt, was Ihr schon immer einmal vorgestellt haben wolltet, dann nichts wie her damit. Für Euch bemühen wir uns um objektive Tests und eine neutrale Berichterstattung, damit Ihr am Ende davon profitieren könnt!
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